Die Implantat-Sofortversorgung wird in unseren Fachkreisen auch heute noch kontrovers diskutiert, obwohl sie sowohl aus medizinischer Sicht als auch für den Patienten viele Vorteile bietet. Besonders für den Patienten hat eine Implantat-Sofortversorgung viele Vorteile.
Besonders hervorzuheben sind:
- die verkürzte Behandlungsdauer
- weniger Behandlungstermine und dadurch geringere Belastung
- keine Zahnlücken
- keine störenden Provisorien
- bei Ganzkiefer-Versorgungen sofort feste Zähne am Tag der OP!
Auch aus medizinischer Sicht hat eine Ganzkiefer-Implantat-Sofortversorgung dokumentierte Vorteile:
- Erhalt des Kieferknochens und der umgebenden Weichgewebe
- Vermeidung von Resorbtionen
- stabileres Knochenwachstum durch leichte Kaubelastung
- Erhaltene Knochen- und weichgewebe bleiben länger stabil als neu aufgebaute!
In vielen wissenschaftlichen Studien wurde bestätigt, dass durch das sogenannte Knochentraining, also eine leichte Kaubelastung während der Einheilphase, die Knochenstruktur um das Implantat herum signifikant verbessert wird.
Es gibt also wirklich sehr viele überzeugende Argumente für die Implantat-Sofortversorgung.
Doch natürlich es gibt es auch Herausforderungen und Risiken bei einer Ganzkiefer-Sofort-Versorgung auf Implantaten, die bewältigt werden müssen.
Der Abdruck im frischen OP-Situs ist hier einzuordnen. Behandler berichten von dem unguten Gefühl, wenn man nicht weiß, ob und wo sich eventuell Abdruckmaterial in die frische Wunde gepresst hat. Dies kann röntgenologisch nicht erkannt werden.
Eine weitere Herausforderung stellt die korrekte Bissnahme dar. Kein Patient weiß nach einer Implantat OP unter Narkose wirklich genau, wie er richtig beißen soll.
Unbedingt zu beachten ist in der Einheilphase eine stabile Metallarmierung des
Provisoriums. Reine Kunststoff-Provisorien sind erfahrungsgemäß zu instabil und Brüche der Provisorien in der Einheilphase kommen einem »Super-Gau« gleich und haben dann vielfach auch den Verlust der Implantate zur Folge. Das muss unbedingt vermieden werden.
Implantat-Sofort-Versorgungen müssen unbedingt metallarmiert sein.
Das Heidelberger Sofortversorgungs-Konzept adressiert genau diese Herausforderungen und bietet in der Praxis bewährte Lösungen.
Dieses komplett neue Verfahren wurde für die Anforderungen der alltäglichen, realistischen OP-Wirklichkeit entwickelt und optimiert. Oft ist wenig Knochensubstanz vorhanden und keine „Full-Guided-Schablone“ nötig bzw. erwünscht.
Erfahrene Behandler wünschen sich bis zur Endposition des Implantates, das gewohnte Gefühl beim Eindrehen. Deshalb benutzen die meisten unserer Kunden pilotierte Bohrschablonen. Durch die geschickte Kombination von digitalen und analogen Arbeitsschritten und digitaler Vorplanung, führt dieses Konzept regelmäßig zu deutlich besseren Ergebnisse bei der prothetischen Sofortversorgung z.B. am Tag der Operation. Das dauerhafte Langzeitprovisorium wird im Anschluss metallarmiert hergestellt. Die originale Ausgangsbisslage wird von einem vorhandenen ZE übernommen, kann dennoch aber noch optimiert werden, z.B. Mittenverschiebung. Diese Bisslage wird während des gesamten Herstellungsprozesses beibehalten.
Es ist kein Abdruck im frischen OP-Situs nötig. Dadurch wird deutlich mehr OP-Sicherheit erreicht, die Risiken minimiert und erkennbar bessere Ergebnisse bei der Präzision und Ästhetik des Sofortprovisoriums am Tag des Eingriffs erreicht. Die Eingliederung erfolgt ohne großen zahntechnischen Aufwand im Hintergrund. Die gegebenenfalls notwendigen, geringfügigen Ergänzungen kann jeder Zahnarzt selbst bzw. ein Zahntechnikervor Ort durchführen.
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